Über 100 „Gartenträumer“ beim Parkseminar im Barockgarten Hundisburg
Am letzten Oktoberwochenende hatten der „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ e.V. und die Kulturlandschaft Haldensleben-Hundisburg e.V. in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalspflege und Archäologie Sachsen-Anhalt zum Parkseminar eingeladen. Über 100 Freiwillige aus ganz Deutschland waren diesem Aufruf gern gefolgt, einen Teilnehmer hatte der Ruf sogar in London erreicht.
Das Arbeitsprogramm an den beiden Tagen war recht umfang- und abwechslungsreich, schließlich gab es verschiedene „Baustellen“ zu beackern. Schwerpunkt war das Pflanzen von circa 13.000 Zwergligustern auf vier den oberen Parterrefeldern des Barockgartens. Den vom Pilz befallenen Buchsbaum hatten Hundisburger und Freiwillige aus dem Umland bereits bei einem Arbeitseinsatz 14 Tage zuvor entfernt. Außerdem war der Baumschnitt an den knapp 500 historischen Apfel- und Birnenbäumen fällig, überwucherte Mauern wurden wieder freigelegt und Teile der historischen Alleemauer neu verfugt. Wilder Gestrüppaufwuchs wurde entfernt und Sichtachsen wieder hergestellt.
Traditionell wird beim Parkseminar ein Baum gepflanzt: Im Barockgarten war es eine Linde im kurzen Bogengang, welche von den Veranstaltern gemeinsam mit Landrat Hans Walker und Amtsleiterin Doreen Scherff in die Erde gebracht wurde. „Das Barock-Ensemble Hundisburg hat eine herausragende Bedeutung“ betonte Landrat Walker und man sei stolz, diese Anlage im Landkreis zu haben. Der Vorsitzende des Gartenträume e.V. Claus Mangels bezifferte die hier in zwei Tagen erbrachte freiwillige Arbeitsleistung auf mindestens 30.000 Euro. Für Joachim Hoeft, den Vorsitzenden der Kulturlandschaft „war es Ehrensache, hier die zwei Tage mitzuarbeiten“. Etwas Besonderes bei diesen Seminaren sei immer Austausch von Fachleuten und Laien und das gemeinsame, praktische Erleben gartendenkmalpflegerischer Arbeit, was Heike Tänzer vom Landesamt für Denkmalpflege auch immer wieder ganz persönlich begeistert.
Alle Teilnehmer resümierten ein tolles Miteinander, woran auch das abwechslungsreiche Rahmenprogramm mit Fachvorträgen sowie Schloss- und abschließendem ausgiebigen Parkrundgang unter Führung vom Leiter der Schloss- und Gartenverwaltung, Dr. Harald Blanke, seinen Anteil hatte. Traditionell werden am Ende eines Parkseminars zwei „Goldene Gummistiefel“ vergeben. Einer der Preisträger Gerhart Reipert, der als Vertreter der deutschen Buchsbaumgesellschaft dem Ruf nach Hundisburg gefolgt war. Er bedankte sich mit einem spontan rezitierten Gedicht von Marc Aurel und brachte im Nachgang den Kern seiner Gedanken auf folgenden Punkt: „Da reisen so viele Menschen freiwillig an, mit der Absicht Gutes für sich und die Gesellschaft zu tun, engagieren sich für die Verschönerung ihrer Heimat, nehmen Kosten auf sich und erfahren über die gemeinsame Zeit, wie schön verbindende Ziele erreicht werden können."
Eine Fortsetzung des Parkseminars ist für das kommende Jahre fest avisiert.
und hier noch einige Impressionen: